Im Winter 1978 begann er seine Hüttenwirtszeit auf der Stuibenhütte (Winter) und auf der Oberreintalhütte (Sommer). Beide Hütten bewirtschaftete er
sechs Jahre lang. Diese Hütten sind relativ klein, so dass eine Person sie allein versorgen kann. Ganz anders als die Reintalangerhütte, auf der er 1986 eine neue Ära als Hüttenwirt begann. Diese Hütte,
ebenfalls im Wetterstein gelegen, kann über 120 Wanderer beherbergen, was ein größeres Hüttenteam erforderlich machte. Charly Wehrle war bis Oktober 2009 Wirt auf der Reintalangerhütte. Durch seine
unnachahmliche Art seinen Gästen gegenüber ist er einer der erfolgreichsten Hüttenwirte geworden, was steigende Übernachtungszahlen bewiesen. In konkreten Zahlen bedeutete dies ein Anstieg der
Übernachtungszahlen von 2.800 Übernachtungsgästen im Jahr 1986 auf 8.495 Übernachtungsgäste im Jahr 2009. Seine Freunde und Angestellten, die ihm im Sommer jeweils auf der Hütte halfen, bewältigten die
anfallenden Arbeiten stets mit großer Freude und viel Engagement.
Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass er vorausschauend seinen eigenen Nachfolger Simon Neumann für die Reintalangerhütte ausgebildet hat. Nach
seinem Weggang aus dem Reintal hat Simon die Reintalangerhütte als alleiniger Pächter übernommen, Auch weiteren Zöglingen hat er das Handwerkszeug mitgegeben. Mit einem zusammen, mit Andy Kiechle, bewirtschaftet
Charly gemeinsam als Pächter ab dem Sommer 2012 die Frederick-Simms-Hütte der DAV-Sektion Stuttgart in den Lechtaler Alpen. Dazu erschien auch im Mai 2012 ein Artikel in der tz-München mit dem Titel München verliert Kult-Hüttenwirt.
Da die Reintalangerhütte nur im Sommer bewirtschaftet war, blieb Charly Wehrle der Winter für seine anderen Aktivitäten. Dazu gehörten natürlich seine
Reisen. Mitte der 90er Jahre begann er jedoch, seine Erfahrungen und Erlebnisse der vergangenen Jahre auf den Hütten und während seiner Reisen auf kreative Weise umzusetzen. Seit 1994 entwickelte er eine
umfangreiche Edition an Postkarten in seinem Verlag "Edition Charly Wehrle", die beständig um Bilder aus allen Kontinenten und schöne Impressionen erweitert wurden. 1998,
anlässlich des 75jährigen Bestehens der Oberreintalhütte, stellte er u.a. aus eigenem Archivmaterial eine Ausstellung zusammen und gab zu diesem Thema zwei Bücher heraus. Im Sommer 1996 entstand der Film
"Das Reintal - der Alte Weg zur Zugspitze" gedreht von dem bekannten Bergfilmer Gerhard Baur. Das gleichnamige Buch von Charly Wehrle erschien im Herbst 2002.
Das Musiktrekking mit Freunden von der Reintalangerhütte im Winter 1998 wurde ebenfalls in einem Buch festgehalten. Sechs Jahre
später war es die freie Autorin Bettina Stummeyer, die für das Bayerische Fernsehen den Film "Ein Stück Himalaya im Wetterstein" ins Leben rief. Dem zweiten Musiktrekking 2008 entsprang der Film
"Nepal Namaste - Musiktrekking zum Dach der Welt" von Reinhold Rühl.
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